Archiv für den Monat: September 2014

Lernen mit allen Sinnen – SINNvoll!

Wenn ich an meine Kindheit zurückdenke, dann fällt mir spontan gleich folgendes Bild dazu ein. Ich, im Vorschulalter, auf der Bank, blicke aus dem Fenster….und ich notiere auf meinen Blättern die Nummernschilder der ankommenden Fahrzeuge im Betrieb meiner Eltern. Ich war wohl mit vielen Sinnen dabei, weil doch diese Erinnerung noch so präsent ist.

Prof. Dr. Gerald Hüther gibt Antwort darüber, warum ganzheitliches Lernen so wichtig ist und was im Gehirn der kleinen Entdecker passiert.

Beim Aufbau der Nervenverschaltungen im Gehirn bilden die Sinnesorgane im Gehirn Erregungsmuster. Es entstehen immer stabilere und komplexere Bilder. Beim Sehen, Hören, Tasten, Riechen und Schmecken werden Erkenntnisse ausgewertet und miteinander verknüpft. Je mehr Sinne beim Lernen beteiligt sind, desto besser prägt sich einem Kind die neue Erkenntnis ein. Das beste Spielmaterial bietet dabei die Natur. Wenn Kinder zum Beispiel mit Blättern spielen, tun sie das mit mehreren Sinnen gleichzeitig. Sie nehmen den harzigen Geruch wahr, fühlen die Blattadern, unterscheiden verschiedene Farbtöne, verändern die Form des Blattes durch Zerrupfen oder Falten. Kinder lernen also durch unmittelbares Erleben. Und dies können ihnen kein Computerspiel und keine Fernsehsendung der Welt bieten.
Je mehr Eindrücke ein Kind sammelt, desto mehr Erregung und Spannung entstehen im Gehirn. Bei Erfolgserlebnissen wird diese Spannung plötzlich aufgelöst. Das Kind fühlt sich wohl und ist zufrieden. Doch es spürt gleichzeitig auch den Drang, weiter zu forschen. Je lustvoller Kinder also lernen, desto größeren Appetit bekommen sie auf mehr. Bei solchen Lernprozessen werden immer auch Botenstoffe freigesetzt, die Lustgefühle erzeugen. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern bei Kindern die Freude am Entdecken und Lernen erhalten und fördern.

Auch Professor Manfred Spitzer sagt darüber:

Lernen macht glücklich

Der bekannte Hirnforscher Manfred Spitzer berichtet über die Wirkung von positiven Gefühlen beim Lernen. Auslöser für die positiven Gefühle ist das Glückszentrum. Ist dieses aktiv, werden Stoffe, z.B. Dopamin, ausgeschüttet, dieses beschleunigt Lernprozesse.

Wenn ihr Glückszentrum anspringt, dann lernen Sie also besonders schnell

Das Glückzentrum geht aber nur an, wenn Positives passiert, das der Mensch noch nicht weiß.

Was also aktiviert wird, ist gar nicht ihr Glückszentrum, sondern ihr Lernzentrum

und

Tief in unserem Gehirn sind Glück und Lernen aufs Engste miteinander verknüpf – Dauerglück ist nicht möglich, aber Glück immer wieder, und das erreichen Sie durch Lernen.

Für mich bestätigten die Aussagen von Gerald Hüther und Manfred Spitzer wieder wie wichtig SINNvolles Lernen mit Materialien zum Greifen und Anfassen sind. Auch mit den Materialen der Montessori Pädagogik wird das Erlernen von Wissen sichtbar gemacht und im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar und vertieft.

Es zeigt für mich, dass beGREIFEN die Voraussetzung für abstraktes Wissen ist. Wie schön es doch für Kinder ist (und Erwachsene auch!),an Interessenthemen dran bleiben zu dürfen und aktiv forschen zu dürfen. Auch das ist ein Teil der Montessori Pädagogik in Landau an der Isar. Wie (be)greifbar sind zur Zeit Ihre Lerninhalte, und der Ihrer Kinder?

Ich wünsche Ihnen viele gute Einblicke beim Reflektieren.